Der Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich in seiner Sitzung vom heutigen Mittwoch, 22. April, wieder mit zahlreichen Themen rund um die Covid-19-Pandemie beschäftigt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand klar die am gestrigen Dienstag vom Corona-Kabinett des Landes Hessen beschlossene Einführung einer sogenannten ‚Maskenpflicht‘ ab dem kommenden Montag (27.) für den ÖPNV, den Einzelhandel und die Banken. Oberbürgermeister Jochen Partsch stellt hier stellvertretend für die Wissenschaftsstadt Darmstadt und den Krisenstab klar, dass sich die ab Montag geltende Pflicht explizit auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und nicht auf medizinische Masken bezieht.
„Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich bis zum kommenden Montag selbstständig mit einer Mund-Nase-Bedeckung auszustatten. Diese Bedeckungen können einfache, selbst genähte oder erworbene Alltagsmasken aber auch Schals oder Tücher sein. Wichtig ist nur, dass Mund und Nase beim Betreten des ÖPNV und des Einzelhandels bedeckt sind. Medizinische Masken, also OP-Masken und FFP2- oder FFP3-Masken sind hier nicht gemeint! Diese müssen nach wie vor dem Medizinischen Personal vorbehalten sein, damit diese ihre für die Bewältigung der Pandemie unerlässliche Arbeit machen können. Jede Bürgerin, jeder Bürger muss in der Lage sein, so wie man sich ein Kleidungsstück für bestimmte Witterungsverhältnisse zulegt, auch eine Bedeckung von Mund und Nase sicherzustellen.“
Auf Hochtouren läuft unterdessen die Vorbereitung des reduzierten Schulbetriebs am dem kommenden Montag (27.). Hier erläuterte Schuldezernent Rafael Reißer, dass zahlreiche Maßnahmen bereits umgesetzt sind. So wurden gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Verhaltensregeln für die Schülerinnen und Schüler aufgestellt, die am Eingang jeder Schule und in jedem Klassenraum platziert worden sind. Dabei geht es vor allem um Hygienische Maßnahmen, wie Hust- und Niesetikette, das richtige Waschen der Hände mit Seife und die bekannten Abstandsregeln. Desinfektionsmittel werde in den Schulen zunächst nicht ausgeteilt, der EAD reinige aber häufiger Flächen in den Schulen mit Desinfektionsmittel. Zusätzlich werden für die etwa 10.000 zu erwartenden Schülerinnen und Schüler in Darmstadt kleinere Klassen eingerichtet, es sollen sich nicht mehr als 15 Schüler in einem Klassenraum aufhalten, eventuell auch weniger, wenn die räumliche Situation das Einhalten der entsprechenden Abstände nicht zulassen sollte. Bei allen Maßnahmen stimme man sich eng mit dem Staatlichen Schulamt, dem Gesundheitsamt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg ab. Für den Transport stellt die HEAG Mobilo ihren derzeitigen Samstagsfahrplan mit ca. 50-prozentiger Auslastung auf den Ferienfahrplan mit 75-prozentiger Auslastung um. Die Linien 1 und 6 sollen dann wieder ihren Dienst aufnehmen. Die HEAG mobilo beobachtet die Entwicklung der Fahrgastströme sehr genau, so dass bei Engpässen zeitnah nachgesteuert werden kann.
Das Gesundheitsamt meldet seit dem vergangenen Montag 5 neue Covid-19-Fälle für die Stadt Darmstadt. Kumulativ gibt es 160 laborbestätigte Fälle, davon gelten 107 als geheilt. Dazu gibt es zwei weitere Personen, die in Darmstadt an Covid-19 verstorben sind. Dabei handelt es sich um eine 92-jährige ehemalige Bewohnerin des Alten- und Pflegeheims St. Josef mit schweren Vorerkrankungen sowie eine 89-jährige Frau aus dem Wohnpark Kranichstein. Hier habe man es jedoch nicht mit einer Ausbruchssituation zu tun. Bei den betroffenen Personen lasse sich langsam eine klare Verlagerung des Infektionsgeschehens weg von den jungen und gesunden mittelalten Menschen hin zu den Alten- und Pflegeheimen erkennen. Man habe das Virus in Deutschland lange aus diesen Einrichtungen heraushalten können, nun sei es aber da und müsse entsprechend bekämpft werden.
Die nächste Sitzung des Krisenstabs ist am kommenden Freitag (24.), 10 Uhr.