Logroño (Spanien)

Die geographische Situation und die Lage am Fluss Ebro machten Logroño zu einer privilegierten Stadt. Seit dem 11. Jahrhundert führt der Jakobsweg, der wichtigste Kommunikationsweg im mittelalterlichen Europa, über Logroño nach Santiago de Compostela. Dadurch blühten Wirtschaft und Kultur auf. 

Einen besonders großen wirtschaftlichen als auch kulturellen Stellenwert nehmen seit jeher die Gastronomie und der Weinbau ein. Das Weinbaugebiet La Rioja zählt zu den bedeutendsten in Europa. Daher ist es kaum verwunderlich, dass Logroño nicht nur Sitz der Universidad de La Rioja ist, sondern auch das Forschungsinstitut für Weinbau und Önologie beheimatet. 

Im Laufe der Zeit gewann zudem der touristische Aspekt des Weinbaus zunehmend an Bedeutung für Stadt und Region. Immer mehr Weinkellereien werben mit kulinarischen Angeboten und nutzen ihre Gebäude im klassischen Rioja-Stil und vielerorts beeindruckenden Gartenanlagen, um Besucherinnen und Besucher anzulocken.

Das heutige Stadtbild Logroños ist nach wie vor geprägt von historischen Gebäuden und den Pilgern, die über eine alte Steinbrücke über den Ebro in die Stadt kommen. Sie folgen der Jakobsmuschel, dem Symbol der Pilger durch die Rua Vieja, eine der ältesten Straßen der Stadt, um in der Pilgerherberge Obdach zu finden. Ihr Weg führt sie weiter, vorbei an der Kirche Santiago el Real (Portal mit Hlg. Jakob als Pilger und Krieger), dem Pilgerbrunnen, dem Parlament von La Rioja, einem ehemaligen Kloster, um schließlich das alte Stadttor Puerta del Revellín zu passieren.

Besonders sehenswert in Logroño sind die älteste Kirche der Stadt, San Bartolomé (Ende 13. Jahrhunderts) sowie die Kathedrale Santa María de la Redonda am Marktplatz mit ihren barocken Zwillingstürmen, die in ihrem Innern sehenswerte Kunstwerke beherbergt. Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Kirche Santa María de Palacio mit ihrem einzigartigen gotischen pyramidenförmigen Turm.
Das moderne Rathaus wurde 1980 von dem bekannten Architekten Rafael Moneo erbaut.
Auch ein Abstecher in die Kneipenstraße Calle Laurel mit Tapas (spanische Appetithäppchen) und Wein darf nicht fehlen. 

Der Schutzpatron der Stadt, San Bernabé, wird am 11. Juni traditionell geehrt. Die Stadt gedenkt der heldenhaften Verteidigung Logroños vor den französischen Truppen 1521 und verteilt Brot, Fisch und Wein an die Bevölkerung. Das populärste Fest in Logroño ist jedoch das Weinlesefest San Mateo, das vom 20. bis 26. September mit Traubenstampfen, Paraden, Stierkämpfen, Feuerwerk, Pelotaspielen und natürlich mit reichlich Wein gefeiert wird.
Außerdem wird die Tradition des Kunsthandwerks in Logroño hoch gehalten. An erster Stelle steht hier die Keramik, es gibt aber auch zahlreiche Werkstätten für Lederwaren und Holzschnitzereien.

Zur Erholung bieten sich die Parkanlagen der Uferpromenade des Ebro-Parks sowie der Naturpark La Grajera mit Stausee an. Daneben ist Logroño stolz auf seine erstklassigen Sportanlagen, vor allem auf das hochmoderne Fußballstadion Las Gaunas.