„Nein heißt Nein“ - Kampagne der Wissenschaftsstadt Darmstadt zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November

(evi)

Bürgermeisterin Akdeniz: „Unsere Kampagne soll nicht nur informieren, sondern auch zum Handeln motivieren. Wir möchten, dass sich alle Menschen in unserer Stadt sicher fühlen“

Bürgermeisterin Barbara Akdeniz (2.v.re) und Frauenbeauftragte Edda Fees (re.) mit Ute Günther (li., pro familia gGmbH) und Waltraud Heims (Wildwasser Darmstadt e.V.). Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt

Im Rahmen des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November macht die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit einer Kampagne auf sexualisierte Gewalt gegen Frauen aufmerksam und zeigt Betroffenen Unterstützungsmöglichkeiten auf. Sexualisierte Gewalt gegen Frauen hat viele Formen: Von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, anzüglichen Worten und Gesten, über den Einsatz von K.o.-Tropfen, bis hin zur Veröffentlichung von Nachrichten oder Bildern mit sexuellem Inhalt ohne Einwilligung der Betroffenen. Häufig bleibt diese Gewalt im Verborgenen, obwohl ihre Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen oft tiefgreifend sind.  

Bürgermeisterin Akdeniz betont: „Bei sexualisierter Gewalt wird Sexualität instrumentalisiert, um Gewalt und Macht auszuüben, oft in einem Kontext von Abhängigkeiten. Die Kampagne macht deutlich: ‚Nein heißt Nein‘ und ‚Nur Ja heißt Ja‘, überall und jederzeit. Ob in Beziehungen, am Arbeitsplatz, online oder auf der Straße: Persönliche Grenzen und Entscheidungen müssen stets respektiert werden. Unsere Kampagne soll nicht nur informieren, sondern auch zum Handeln motivieren. Wir möchten, dass sich alle Menschen in unserer Stadt sicher fühlen. Dazu gehört, dass wir die verschiedenen Formen der sexualisierten Gewalt gegen Frauen erkennen und gemeinsam dagegen vorgehen.“

Edda Feess, Leiterin des Frauenbüros, führt weiter aus: „Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Und auch in Darmstadt zeigt sich diese Problematik deutlich: Pro Familia berichtet für das Jahr 2023 über 98 Fälle in den Beratungsstellen für sexualisierte Gewalt Darmstadt, Groß-Umstadt und Bensheim - ein erneuter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der erwachsenen Frauen, die in ihrer Kindheit und Jugend sexualisierte Gewalt erlebt haben, ist in den letzten fünf Jahren kontinuierlich um 35 Prozent gestiegen.“

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt erfüllt mit der Kampagne ihre Verpflichtung nach der Istanbul Konvention, gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt zu schaffen und Betroffene über Hilfsangebote zu informieren. Ein QR-Code in Bussen und Bahnen führt zu allen wichtigen Informationen und Anlaufstellen. Informations-Broschüren sind an städtischen Auslageorten sowie auf der Homepage der Wissenschaftsstadt Darmstadt abrufbar. Ergänzt wird die Kampagne durch Hinweise auf den Social-Media-Kanälen der Stadt. Weitere Informationen gibt es unter www.darmstadt.de/hilfe.

Um die Wirksamkeit der Kampagne nachhaltig zu unterstützen, arbeiten im „Netzwerk Gewaltschutz - Prävention und Schutz gegen häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg“ unter der Geschäftsführung der Frauenbüros in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg Beratungsstellen, Frauenhäuser, Jugendämter, Polizei und Justiz und weitere städtische Dienste an der zielgerichteten Bekämpfung von häuslicher und sexualisierter Gewalt und angemessener psychosozialer Versorgung gewaltbetroffener Familien.