Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am Mittwoch (8.) beschlossen, ein Rahmenkonzept zur Betreuung von Kindern im Grundschulalter zu entwickeln und einen Umsetzungsplan für das Konzept bis Ende 2021 vorzulegen. Ziel ist, die Betreuung von Grundschülerinnen und Grundschülern in Darmstadt, die teils in der Schule im Rahmen des Pakts für den Nachmittag und der Schulkindbetreuung und teils außerhalb der Schule in Horten im Rahmen der Jugendhilfe betreut werden, besser zu verbinden. Zudem gibt es einen Ausbaubedarf dieses Betreuungsangebots, auch vor dem Hintergrund, dass von der Bundesregierung voraussichtlich ab 2025 ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz im Grundschulalter umgesetzt wird. Daher wird nun eine Strategiegruppe eingerichtet, die sich aus Vertretungen von Trägern, dem Hauptelternbeirat, dem Stadtelternbeirat, den Grundschulen und der Verwaltung zusammensetzt.
„Mit der Strategiegruppe werden wir eine sehr gute Basis haben, um diesen Prozess partizipativ hin zu einem abgestimmten Gesamtkonzept und einem Umsetzungsplan in Stufen entwickeln zu können“, erläutert Kinder- und Jugenddezernentin Barbara Akdeniz. „Die Strategiegruppe wird dem Jugendhilfeausschuss und den zuständigen politischen Ausschüssen regelmäßig berichten und ein abgestimmtes Rahmenkonzept bis Ende 2021 vorlegen. Die Herausforderung wird sein, die beiden unterschiedlichen Systeme der Jugendhilfe und der Schule so zusammen zu bringen, dass wir eine gemeinsame, qualitätsvolle Ausbaustrategie weiter entwickeln und umsetzen. Mit der Strategiegruppe und dem beschlossenen Erarbeitungskonzept wird es uns gelingen, diese verschiedenen Perspektiven zu bündeln, die Arbeitsebene mit einzubeziehen und ein Rahmenkonzept aufzustellen.“
Die Konzeptentwicklung baut auf vielfältige Erfahrungen und Beschlüsse im Bereich der Betreuung von Grundschulkindern in Darmstadt auf. „Im Pakt für den Nachmittag konnten wir bereits wertvolle Erfahrungen beim quantitativen und qualitativen Ausbau des Bildungs- und Betreuungsangebots für Kinder im Grundschulalter sammeln“, sagt Bürgermeister und Schuldezernent Rafael Reißer. „Derzeit nehmen bereits neun Schulen am Pakt für den Nachmittag teil. Im kommenden Schuljahr kommen zwei Grundschulen dazu. Auch für das darauf folgende Schuljahr gibt es bereits weitere interessierte Schulen. Wesentlicher Bestandteil des Paktes ist es, dass ein verlässliches und kostenfreies Bildungs- und Betreuungsangebot den Kindern an der Schule bis 14:30 Uhr vorgehalten wird. Im Hinblick auf den kommenden Rechtsanspruch für Kinder im Grundschulalter begleiten wir die Schulen in der Ganztagsschulentwicklung. Hierzu wurde bereits ein Modellprojekt ‚Inklusive gebundene Ganztagsgrundschule bis 14:30 Uhr‘ beim Hessischen Kultusministerium gestellt. Eine weitere, notwendige Ausweitung der Betreuungskapazitäten - quantitativ und qualitativ - wird am Ort Schule erfolgen.“