Wissenschaftsstadt Darmstadt startet Pilotprojekt zur Neuordnung von An- und Abfahrten an der Käthe-Kollwitz-Schule

(DK)

OB Partsch und Schuldezernent Reißer: „Projekt soll klären, ob Einführung von ‚Elternhaltestellen‘ die Verkehrssicherheit an Grundschulen erhöhen und die Probleme mit ‚Elterntaxis‘ minimieren kann“

© Jens Weber/ Pixelio.de

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt plant noch in diesem Jahr ein Pilotprojekt zur Neuordnung von An- und Abfahrten sogenannter ‚Elterntaxis‘ an der Käthe-Kollwitz-Schule zu starten. Dabei soll im Rahmen des schulischen Mobilitätsmanagements eine Hol- und Bringzone, mit der ergänzenden Beschilderung von ‚Elternhaltestellen‘ für die Eltern, eingerichtet werden, um den Verkehr besser steuern zu können und die Verkehrssicherheit für die Kinder zu erhöhen. Die Pilotphase soll maximal ein Jahr laufen und dazu dienen, die Umsetzbarkeit in Hinblick auf die Kontrollen und die Akzeptanz dieser Zone zu beobachten und gegebenenfalls auf andere Schulen zu übertragen. Dafür wird das städtische Mobilitätsamt mit der Polizei und der Schule im Austausch stehen.

„Kinder unterliegen im Straßenverkehr einem besonderen Schutzbedürfnis“, erläutert Oberbürgermeister und Verkehrsdezernent Jochen Partsch. „Aus Sicht der Unfallstatistik stellt die Mitfahrt im Pkw ein größeres Risiko für Kinder von sechs bis neun Jahren dar als die Fortbewegung mit jedem anderen Verkehrsmittel. So kommen jährlich mehr Kinder im Pkw der Eltern zu Schaden als durch die selbstständige Mobilität zu Fuß. An Grundschulen führt der von den Eltern verursachte Hol- und Bringverkehr zu erheblichen Verkehrssicherheitsproblemen. Dem wollen wir mit dem anberaumten Pilotprojekt nun entgegensteuern und es bei Erfolg auch auf andere Schulstandorte übertragen.“

Bürgermeister und Schuldezernent Reißer ergänzt: „Das Dilemma von Verkehrssicherheit, das auf der einen Seite die Ursache auf der anderen Seite die Folge ist, kann nur durch einen sicheren Schulweg und durch ausgewiesene Hol- und Bringzonen im näheren Umfeld der Schulen gelöst werden. Das Ziel der Neuordnung von An- und Abfahrten ist es, den Verkehr vor der Schule zu reduzieren und an einen getrennten Ort zu verlagern. Die Wirkung und Akzeptanz soll daher im Rahmen eines Pilotprojektes an der Käthe-Kollwitz-Schule erprobt und beobachtet werden. Der Schulmobilitätsplan für die Käthe-Kollwitz-Schule wurde bereits in einem Lehrer-, Eltern- und Schülerbeteiligungsprozess erarbeitet und die Einrichtung einer Elternhaltestelle ist ein Ergebnis davon. So ist die Neuordnung der An- und Abfahrten allein nicht nützlich und wirkungsvoll,  jedoch ein wichtiger Teil des ganzheitlichen schulischen Mobilitätsmanagements.“ 

Im Zuge der Schulwegsicherung wurde für die Schülerinnen und Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule bereits ein Schulwegplan erarbeitet und der ruhende Verkehr wie folgt neugeordnet: 

- Absolutes Halteverbot auf der Südseite der Koblenzer Straße ab Einmündung Kölner Straße
- Sperrfläche im nordwestlichen Einmündungsbereich Koblenzer Straße / Kölner Straße 
- Neuordnung der Stellplätze; Gehwegparken wurde auf die Fahrbahn verlagert
- Neumarkierung im Kurvenbereich Koblenzer Straße vor der Käthe-Kollwitz-Schule (Verdeutlichung des Halteverbots im Kurvenbereich) 
- Absolutes Halteverbot gegenüber dem Eingang der Käthe-Kollwitz-Schule sowie Neuordnung der Stellplätze vor der Käthe-Kollwitz-Schule 

Mit diesen Maßnahmen wird die Koblenzer Straße als sicherer und durchgängiger Schulweg gestaltet. Ein sicherer Schulweg ist Grundlage für die Einrichtung und Akzeptanz der ‚Elternhaltestellen‘.
Als Standort für die erste ‚Elternhaltestelle‘ in Darmstadt ist das Harras-Plätzchen, in Tempo 30-Zone mit guter Wendemöglichkeit, vorgesehen, um so den Hol- und Bringverkehr aus dem Quartier herauszuhalten. Im Bestand ist bereits ein eingeschränktes Halteverbot ausgewiesen, welches lediglich durch Kontrollmaßnahmen besser durchgesetzt und zu Schulzeiten für den Hol- und Bringverkehr reserviert werden soll. Der Standort wurde zwischen Polizei, Straßenverkehrsbehörde und Mobilitätsamt abgestimmt.