Orkantief „Sabine“ ist seit Sonntag (9.) über Darmstadt gezogen, hat Bäume umgeworfen, Dächer beschädigt und kurzzeitig auch den städtischen ÖPNV lahmgelegt. Jetzt zieht der Sturm ab und die Feuerwehr Darmstadt zieht eine erste Bilanz. 140 Mal mussten die Kräfte der Feuerwehr Darmstadt seit Sonntag (9.) zu sturmbedingten Einsätzen ausrücken – so der Stand bis Dienstagmorgen (11.) um 10 Uhr. Während die meisten davon am Montag absolviert worden sind, sind es in der zweiten Nacht mit „Sabine“ lediglich 15 neue Einsatzfahrten gewesen. Der Deutsche Wetterdienst hat die amtliche Unwetterwarnung bereits aufgehoben, rechnet jedoch noch mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern und Regen. Gegen Abend soll sich die Wetterlage weiter entspannen. Die Feuerwehr rät weiterhin, Waldgebiete unbedingt wegen möglicher umfallender Bäume zu meiden.
Die Verantwortlichen der Berufsfeuerwehr sind zufrieden: Man sei gut auf das Orkantief und den damit verbundenen Folgen in Darmstadt vorbereitet gewesen. Vor allem durch die Erkundungstrupps, die zunächst von der Situation vor Ort eine erste Lageeinschätzung an die Einsatzleitung weitergegeben haben, konnten die verfügbaren Kräfte effektiv und ressourcenschonend eingesetzt werden. Unter den zwischenzeitlich knapp über 105 Einsatzkräften befanden sich auch zahlreiche ehrenamtliche Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren. Unterstützung bekam die Berufsfeuerwehr Darmstadt auch vom Technischen Hilfswerk, von Wehren aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg (Griesheim) und Groß-Gerau sowie durch die Werkfeuerwehren von Merck und Evonik. Das Rote Kreuz stellte Verpflegung für die Einsatzkräfte bereit.
Das Orkantief „Sabine“ erreichte die Wissenschaftsstadt Darmstadt in der Nacht zum Montag (10.) gegen 2.30 Uhr mit Böen von mehr als 100 Stundenkilometer, begleitet von starkem Regenfall. Wegen den umgestürzten Bäumen und weiteren Unwetterschäden mussten Straßen für den Verkehr voll gesperrt werden: die B 449 am Böllenfalltor in Richtung Nieder-Ramstadt, die L3094 am Stadteingang auf Höhe des Forsthauses Hirschköpfe und dem Oberwaldhaus sowie in Eberstadt die Mühltalstraße zwischen der B426 und dem Mühltalbad. Verletzt wurde beim Unwetter eine Person, die mit ihrem Auto in Nähe des Steinbrücker Teichs verunglückt ist. Sie konnte von den Einsatzkräften gerettet und ärztlich versorgt werden.Der städtische ÖPNV-Betreiber, die HEAG mobilo, hatte am Montagvormittag aufgrund von Sturmschäden in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg den Linienverkehr mit Bussen und Straßenbahnen vollständig eingestellt. Zudem blieben alle Darmstädter Schulen und die Horte sowie das Nordbad am Montag geschlossen. Dies hatte die Wissenschaftsstadt Darmstadt im Hinblick auf die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zu Schulen und Horten am Sonntagnachmittag entschieden.
Die Feuerwehr Darmstadt informiert die Bürgerinnen und Bürger auch über die Katastrophen-Warn-App BIWAPP und über die Sozialen Medien Facebook (@112Darmstadt) und Twitter (@112_darmstadt).