Die Tollwut ist eine gefährliche Virusinfektion, die auf den Menschen und eine große Anzahl von warmblütigen Tieren übertragbar ist. Hauptüberträger der Tollwut in Westeuropa ist immer noch der Fuchs.
Aus diesem Grund finden schon seit einigen Jahren jährliche orale Impfungen der Füchse statt. Hierzu werden mit Impfstoff gefüllte Futterköder sowohl per Flugzeug (über Waldgebieten) als auch per Handauslage in den Randgebieten der Städte ausgelegt.
Bei der Ausbringung mittels Flugzeug wird im Regierungsbezirk Südhessen eine Köderdichte von 40 Ködern je qkm angestrebt. Wie Darmstadts Dezernentin für Gesundheit und Verbraucherschutz, Stadträtin Cornelia Diekmann, erklärt, erfolgt der Start ab dem 8. September 2006.
Die anschließende Handauslage erfolgt in der Stadt Darmstadt vom 18. September 2006 an, wobei etwa 30 Köder pro Quadratkilometer ausgebracht werden.
Die Stadträtin bittet alle Hundehalter, ihre Hunde zumindest eine Woche nach der jeweiligen Köderausbringung im Impfgebiet nicht frei umherlaufen zu lassen, sondern stets an der Leine zu halten.
Bei dem in den Ködern enthaltenen Impfstoff handelt es sich um sogenannte "attenuierte", also abgeschwächte Tollwutvirusstämme, die jedoch für den Menschen nur bei direktem Kontakt mit Wunden oder Schleimhäuten (Mund, Auge, Nase) ein Restrisiko bergen.
Deshalb sollen Spaziergänger, insbesondere mit Kindern und Hunden, darauf achten, dass keine Köder berührt oder aufgenommen werden. Gesundheitsdezernentin Cornelia Diekmann rät Betroffenen, in solchen Fällen sofort Ihren Hausarzt zu konsultieren. Zudem kommt es bei einer versehentlichen Aufnahme von Impfködern durch freilaufende Hunde und Katzen zu einer nicht erwünschten Reduzierung der Köderdichte, so dass für das infektionsanfällige Raubwild nicht mehr genügend Köder zur Verfügung stehen.
Eine Aufnahme durch Hunde oder Katzen bringt kein bisher bekanntes Risiko für das entsprechende Tier.
Bei menschlichem Kontakt mit der Köderimpfflüssigkeit über nicht intakte Haut oder bei frischen Hautverletzungen empfiehlt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) sogar eine aktive Impfung.
In solchen Fällen sollte der Betreffende sofort seinen Hausarzt konsultieren.
Weitere Auskünfte zum Thema Tollwut bei Tieren erteilt:
Der Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt
Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz
Adelungstr. 30 a in Darmstadt, Tel.: 06151 292636.