In seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag, 19. März 2020, hat der Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt unter Leitung von Oberbürgermeister Jochen Partsch unter anderem beschlossen, Arbeitsgruppen aus dem Krisenstab heraus zu bilden, die sich konzentriert mit den dringendsten Fragestellungen beschäftigen.
„Dadurch bilden wir kleinere Teams, reduzieren die Präsenzzeiten in der großen Zusammensetzung des Krisenstabs und stellen sicher, auch bei möglichen Ausfällen zukünftig arbeitsfähig zu bleiben. Zudem werden wir die Zusammenarbeit im Krisenstab über digitale Kanäle weiter ausbauen, um auch so den direkten Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Weiterhin hat der Krisenstab die Allgemeinverfügung „Über das Verbot von Veranstaltungen und die Schließung von städtischen Einrichtungen“ bis Ende Mai verlängert, um die Verbreitung des Corona-Virus weiter einzudämmen. Das bedeutet, dass alle geplanten Groß-Veranstaltungen im Mai aufgrund des Corona-Virus abgesagt werden müssen. Darunter fallen auch das Schlossgrabenfest, die Frühjahrsmesse und der Merck-Firmenlauf.
„Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um die Verbreitungsgeschwindigkeit des Virus zu verlangsamen“, erklärt Oberbürgermeister Partsch die Entscheidung. „Wir sind uns im Krisenstab alle darüber im Klaren, dass die dafür notwendigen Maßnahmen aktuell drastisch sind und unser öffentliches Leben kurzfristig stark einschränken. Aber wir sind auch fest davon überzeugt, dass dieses Vorgehen das richtige ist, um die Risikogruppe in unserer Gesellschaft – die Schwächeren, Älteren und Kranken – vor dem Virus zu schützen“, erklärte der Oberbürgermeister. „Deshalb appelliere ich auch noch mal dringend an alle Eltern, ihre Kinder nicht auf Spielplätze zu lassen, auch wenn dies schwer fällt. Wir alle müssen Rücksicht nehmen und uns einschränken!“
Außerdem hat der Krisenstab den Vorschlag der HEAG mobilo angenommen, die Fahrpläne des ÖPNV weiter zu reduzieren und auf Samstagsfahrpläne umzustellen. Hintergrund dafür ist zum einen die aktuell geringe Auslastung der Busse und Bahnen. Zum anderen ist dadurch eine flexible Veränderung in der Personalplanung möglich, damit die Funktionsfähigkeit des ÖPNV im Stadtgebiet auch weiterhin sichergestellt ist.
Der Krisenstab betont, dass alle Ämter und Einrichtungen der Stadtverwaltung ihren Betrieb aufrechterhalten; lediglich der Besucherverkehr ist eingeschränkt worden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind telefonisch und vorzugsweise per E-Mail erreichbar. Bürgerinnen und Bürger, die Fragen zur Schließung der städtischen Ämter oder zur Notbetreuung in Kitas und Schulen haben, können sich an die Behördennummer 115 wenden. Sie ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr besetzt.
Aus gegebenem Anlass wird noch einmal darauf hingewiesen, dass sich der Eingang zum Corona-Testcenter der Kassenärztlichen Vereinigung in der Niersteiner Straße gegenüber vom Gesundheitsamt befindet. Der Test selbst wird in Block D vorgenommen.
Aktuell gibt es im Stadtgebiet 16 mit dem Corona-Virus infizierte Personen. Davon wird eine Person stationär behandelt, die anderen sind nur leicht erkrankt und befinden sich zu Hause. 450 Personen stehen derzeit per Anordnung unter Quarantäne.