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Unterstützung für Betroffene weiblicher Genitalverstümmelung und -beschneidung (FGM/C)

(evi) – Dienstag, 29.10.2024

Bürgermeisterin Akdeniz: „Unser Ziel ist es, den Betroffenen den Zugang zu Hilfsangeboten und dem Gesundheitssystem zu erleichtern und gleichzeitig ihr Selbstvertrauen sowie ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe zu stärken“

© Shutterstock-Riccio da Favola

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützt ein Projekt für Frauen und Mädchen, die von weiblicher Genitalverstümmelung und -beschneidung betroffen sind.

Weibliche Genitalverstümmelung und -beschneidung, im Englischen als FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) bezeichnet, umfasst die teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren weiblichen Genitalien oder andere Verletzungen der weiblichen Geschlechtsorgane aus nicht-medizinischen Gründen. Diese Praktiken stellen eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung dar und haben weitreichende gesundheitliche Folgen für die betroffenen Frauen und Mädchen. Laut Bundesregierung ist die Anzahl der in Deutschland von FGM/C betroffenen und gefährdeten Frauen und Mädchen seit 2017 stark gestiegen. Die Mehrheit dieser Frauen stammt aus Somalia, Eritrea, Indonesien, Ägypten und dem Irak.

„Auch in Darmstadt wächst die Zahl der Frauen und Mädchen, die Unterstützung benötigen“, betont Bürgermeisterin Akdeniz. „Um diesem Bedarf gerecht zu werden, möchten wir dringend ein niedrigschwelliges und nachhaltiges Beratungsangebot in Darmstadt etablieren. Unser Ziel ist es, den Betroffenen den Zugang zu Hilfsangeboten und dem Gesundheitssystem zu erleichtern und gleichzeitig ihr Selbstvertrauen sowie ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe zu stärken.“

Hauptträger des Projekts ist der Verein „FIM e.V. – Frauenrecht ist Menschenrecht“ in Frankfurt, der sich nun auch vor Ort in Darmstadt engagieren wird. Daneben sind auch die Beratungsstelle von Pro Familia Darmstadt sowie Frauen- und Gewaltschutznetzwerke in Darmstadt beteiligt. FIM e.V. setzt sich seit über einem Jahrzehnt für die Rechte von Frauen und Mädchen ein und bietet umfassende Beratung und Unterstützung für von FGM/C betroffene Personen an.

„Das Projekt basiert auf drei Säulen: Unterstützung für Betroffene, Prävention und Vernetzung. Damit trägt es zur Umsetzung der Istanbul Konvention bei, die Vertragsstaaten wie Deutschland dazu verpflichtet, konkrete Maßnahmen gegen FGM/C zu ergreifen“, so Edda Feess, Frauenbeauftragte der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Alle 14 Tage wird ein Beratungstermin in Darmstadt angeboten, insbesondere für somalischsprachige Frauen und Mädchen. Ziel ist es, durch Aufklärung und Unterstützung den Zugang zu medizinischen und therapeutischen Maßnahmen zu erleichtern. Zusätzlich zur Einzelfallberatung sieht das Projekt Gruppenangebote für betroffene Frauen vor, die den Austausch von Erfahrungen ermöglichen und gegenseitige Stärkung fördern. Neben FGM/C werden auch Themen der allgemeinen Frauengesundheit behandelt. Um die Versorgung Betroffener zu verbessern, werden außerdem Fachkräfte in verschiedenen Bereichen sensibilisiert und fortgebildet.

„Wir sehen in diesem Projekt nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Chance, das Bewusstsein für FGM/C in der Gesellschaft zu schärfen und gemeinsam an einem gesellschaftlichen Wandel zu arbeiten“, so Akdeniz abschließend.

Nähere Informationen zum Gruppen- und Beratungsangebot in Darmstadt gibt es via Mail an fgm_c@1sp4mfim-beratungszentrum.abde oder telefonisch unter 069/87 00 825-0. 

Die nächsten Termine für somalische Frauen im Frauenzentrum Darmstadt, in der Emilstraße 10 finden am  31.10., 14.11., 28.11., 12.12. jeweils ab 13 Uhr statt. 

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