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Krisenstab zur Covid-19-Pandemie
Der Covid-19-Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich in seiner Sitzung vom heutigen Mittwoch, 10. November, weiter mit der Entwicklung des Infektionsgeschehens in der Stadt und in den Bildungs- und Pflegeinstitutionen sowie mit dem Fortschritt der Impfungen in der Impfambulanz und bei den mobilen Impfteams im Gesundheitsamt beschäftigt. So meldet das Gesundheitsamt derzeit einen wöchentlichen Schnitt von etwa 600 Impfungen in der Ambulanz, darunter Erst-, Zweit und Boosterimpfungen. Dazu kommen etwa 400 Impfungen durch die mobilen Teams. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung führen die Ärzte in Darmstadt derzeit im Schnitt etwa 1500 Impfungen in der Woche durch. Zum Vergleich: Das städtische Impfzentrum hat in den Hochzeiten des Impfgeschehens teilweise über 5000 Impfungen pro Woche durchgeführt.
Wie das Gesundheitsamt mitteilt, ist leider auch in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, dem Bundestrend folgend, ein deutlicher Anstieg der Infektionszahlen zu verzeichnen. Wurden in der 42 Kalenderwoche noch 127 Fälle für Darmstadt bestätigt, waren es in der 43 Kalenderwoche 157 und in der abgelaufenen bereits 208 Fälle, Tendenz steigend. Oberbürgermeister Jochen Partsch zeigt sich aufgrund des Trends besorgt: „Die Zahl der Neuinfektionen hat heute bundesweit den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. Die Krankenhäuser laufen wieder voll, auch unser städtisches Klinikum. Und es sind noch immer, für mich völlig unverständlich, viel zu wenige Menschen geimpft und verweigern sich dieser dringend notwendigen Gesundheitsmaßnahme zu ihren Eigenschutz und dem Schutz aller. Unsere Hoffnung aus dem Spätsommer und Frühherbst, dass wir den schlimmsten Teil der Pandemie überwunden und das Infektionsgeschehen unter Kontrolle haben, hat sich offenkundig als falsch erwiesen. Die Situation ist sehr ernst - und eine Entspannung derzeit nicht in Sicht. Dies ist auch und vor allem mit Blick auf die unzähligen Menschen, die in unserem Gesundheitssystem, in den Kitas und Schulen über ihre Grenzen hinaus seit Monaten durch diese Pandemie gejagt werden, besonders bedauerlich – und auch enttäuschend. Dennoch müssen wir in unser aller Interesse umso mehr mit Umsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme in die kommenden Wochen gehen.“
Für den heutigen Mittwoch meldet das Gesundheitsamt 43 neue laborbestätigte Fälle von Covid-19, so dass kumuliert nun 7849 laborbestätigte Fälle in Darmstadt registriert sind. Die Inzidenz steigt auf 143,2. Noch vor zwei Wochen hatte sie bei einem Wert von unter 100 gelegen. Wie die Kollegen informieren, lässt sich die Kontaktverfolgung derzeit noch einigermaßen zeitnah bewerkstelligen, wenn sich die Dynamik allerdings so fortsetzt, gerät auch die Kontaktverfolgung an ihre Grenzen.
Ähnlich stellt sich die Situation in den Darmstädter Krankenhäusern da. Hier ist die Situation angespannt. Derzeit können die Belegungen durch Abverlegungen von Patienten in andere Krankenhäuser des Versorgungsgebiets 6 noch einigermaßen stabil gehalten werden, doch sei man aufgrund der Fallzahlen sowohl im Covid- wie im Non-Covid-Bereich bereits voll ausgelastet. Wird der Anstieg der Zahlen nicht gebremst (und davon sei bei der derzeitigen Dynamik nicht auszugehen), müssen nach Angaben der Mediziner ab der kommenden Woche wieder elektive Eingriffe verschoben bzw. abgesagt werden. Stand heute befinden sich auf Normal- und Intensivstation im Klinikum Darmstadt 11 (8), davon 2 an einer künstlichen Lunge, im Elisabethenstift 4 (1) und im Alice-Hospital 6 (0) Patientinnen und Patienten mit Covid-19. In den Kinderkliniken befinden sich drei Patienten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in Deutschland und Hessen ist die Situation in den Altenpflegeeinrichtungen in Darmstadt noch stabil. Derzeit gibt es in einer Einrichtung einen Verdachtsfall beim Personal. Wie das Sozialdezernat informiert, ist die Wachsamkeit hoch, Kommunikation und Beobachtung aller beteiligten Stellen werden noch einmal intensiviert.
Auch die Situation in den Kitas kann derzeit noch als ruhig bezeichnet werden.
Im Gegensatz dazu nehmen die Fälle in den Schulen allerdings wieder zu. In der vergangenen Woche wurden 52 Fälle in Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg registriert. Nach Ablauf der Präventionswoche müssen sich nach neuer Verordnungslage alle Personen die nicht geimpft oder genesen sind drei Mal die Woche testen lassen. Die Maskenpflicht gilt aktuell wieder nur im Gebäude, nicht aber am Platz.
Im Bereich des Ordnungsamts informieren die Kollegen, dass die Kontrollen der gastronomischen Betriebe zur Einhaltung der 3G-Regeln derzeit weiter intensiviert werden und nun auch die Stadtpolizei verstärkt im Bereich Gastronomie eingesetzt wird.
Der Krisenstab bleibt zunächst bei seinem wöchentlichen Turnus, behält sich jedoch je nach Lage wie immer vor, kurzfristig zusammenzutreten und kommt am kommenden Mittwoch, 17. November, zu seiner nächsten Sitzung zusammen.