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Darmstadt Aktuell

Naturverjüngung mit Hähertischen im Wald

(evi) – Dienstag, 29.10.2024

Hähertisch im Westwald © Wissenschaftsstadt Darmstadt, Grünflächenamt

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt setzt auf innovative Methoden, um das Wachstum von Eichen in Waldflächen zu fördern. Durch das Grünflächenamt wurden sechs sogenannte Hähertische im städtischen Westwald aufgestellt, an Orten, an denen keine Mutterbäume mehr stehen, die sich von selbst verjüngen können. Diese naturnahe Vorgehensweise nutzt die Fähigkeiten des Eichelhähers, eines Waldvogels, der aktiv zur Ausbreitung von Eichen beiträgt.

Grünflächendezernent Michael Kolmer erläutert: „Hähertische sind erhöhte Plattformen, die mit Eicheln bestückt werden. Sie locken den Eichelhäher an, der die Früchte aufnimmt und an verschiedenen Orten versteckt, um sich Wintervorräte anzulegen. Ein Teil dieser Vorräte wird jedoch nicht wiedergefunden, wodurch neue Eichen an den Versteckorten keimen können.“
Die Fachkolleginnen und -kollegen des Grünflächenamtes dazu weiter: „Die Hähertische ermöglichen es uns, die natürliche Sammel- und Versteckstrategie des Eichelhähers gezielt zu nutzen, um das Wachstum von Eichen zu fördern. Besonders in Bereichen des Westwaldes, wo keine Eichen mehr stehen, hoffen wir so, das Baumvorkommen langfristig zu stabilisieren.“

Die Plattformen verhindern außerdem, dass andere Tiere wie Rehe oder Wildschweine die Eicheln erreichen, wodurch der Eichelhäher mehr Früchte sammeln kann. Durch diese Maßnahme wird nicht nur die Verbreitung von Eichen unterstützt, sondern auch der Baumartenreichtum in den städtischen Waldflächen gefördert.

„Mit den Hähertischen nutzen wir also die natürliche Kraft unserer Natur, um die Verjüngung der Eiche zu unterstützen und das Waldökosystem zu stabilisieren. Die verwendeten Eicheln stammen aus dem Westwald selbst. Der natürliche Kreis schließt sich somit. Das Saatgut, das wir nutzen, ist bereits für die Umgebungsbedingungen angepasst“, so Kolmer abschließend.

Über die kommenden Monate hinweg werden die Hähertische regelmäßig überprüft und nachgefüllt, sodass die Eichelhäher ausreichend Nahrung finden. Erste Erfolge werden sich hoffentlich im Frühjahr 2025 einstellen, wenn die vergessenen Eicheln zu jungen Eichen heranwachsen.

Wichtige Mitteilung
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