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Artikel

Oberbürgermeister Hanno Benz besucht die neue Partnerstadt Nahariya – Offizielle Unterzeichnung der Städtepartnerschaftsurkunde

Montag, 20.05.2024

Es war eine ganz besondere Reise, die Oberbürgermeister Hanno Benz Anfang Mai antrat: Es ging nach Israel in die neue Partnerstadt Nahariya zur Unterzeichnung der Städtepartnerschaftsurkunde und damit offiziellen Gründung der Städtepartnerschaft.

Zur Darmstädter Delegation gehörte auch der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Daniel Neumann. Oberbürgermeister Benz entschied sich – trotz der Sicherheitslage – die Reise anzutreten und verdeutlichte damit, wie wichtig ihm ist, gerade in dieser für die Stadt Nahariya und ganz Israel schwierigen Zeit, ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen und Nahariya zu besuchen. Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde und das erste Kennenlernen des Amtskollegen Ronen Marelly bildete dafür den idealen Rahmen.

Gleich am Tag der Ankunft konnte die Delegation aus Darmstadt an der bewegenden Zeremonie zu Yom Hashoah - dem „Tag des Gedenkens an die Shoah und jüdisches Heldentum“ teilnehmen. Zu diesem landesweiten Gedenktag für die Opfer der Shoah wurde Oberbürgermeister Benz eingeladen, eine Rede zu halten. Gerne nahm er diese Möglichkeit wahr und schilderte, wie tief bewegt er war, als Oberbürgermeister einer deutschen Stadt an der Gedenkzeremonie teilnehmen zu können. Dabei versicherte er den israelischen Freundinnen und Freunden, dass das „Nie wieder!“ eine besondere Bedeutung für ihn hat und er immer für die Freundschaft zwischen den beiden Städten und die freundschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Israel einstehen wird und Antisemitismus in Darmstadt keinen Platz hat.

Der jüdischen Tradition folgend, fand das Gedenken auch am Tag danach statt, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Mitarbeitenden der Stadtverwaltung erlebte die Delegation das 2-minütige Sirenengeheul (Tzfira) und den vorübergehenden Stillstand des öffentlichen Lebens.

Anschließend hatten die beiden Stadtoberhäupter Ronen Marelly und Hanno Benz Gelegenheit, ein offizielles Gespräch zu führen, sich kennenzulernen und ihren Willen zum verstärkten Austausch, vor allem auf der Ebene der Bürgerschaft, auszudrücken. Direkt danach kam es zum Höhepunkt der Reise, der Unterzeichnung der vorbereiteten Urkunde zur offiziellen Gründung der Städtepartnerschaft durch beide Stadtoberhäupter. Im Rathaus traf Oberbürgermeister Benz auch den israelischen Minister für nationale Infrastruktur, Energie und Wasser, Eli Cohen, der sich gerade in Nahariya aufhielt. Dieser bedankte sich für das Engagement von Oberbürgermeister Benz und richtete den Dank seines Landes auch dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock aus.

Teil des Besuchsprogramms war außerdem die örtliche „Yad Labanim“-Organisation. Diese kümmert sich um ehemalige Soldatinnen und Soldaten sowie deren Hinterbliebene. Später am Tag pflanzten die beiden Stadtoberhäupter gemeinsam einen Baum im Botanischen Garten der Stadt. Dieser soll als Symbol der zukünftigen, noch engeren Verbundenheit der beiden Städte wachsen und gedeihen.

Weiterhin auf dem Programm standen eine Stadtführung durch Nahariya und die Besichtigung der alten byzantinischen Stätten. Beim Besuch des mit Deutschen gegründeten Zentrums „Zedakah“ erfuhren die Delegationsmitglieder mehr über die deutsche Gründungsgeschichte der Stadt. In den 1930er-Jahren flohen ca. 100 jüdische Familien aus Deutschland nach Israel und siedelten sich in dem Gebiet an.

Besonders beeindruckt zeigte sich die Delegation von der dynamischen Entwicklung der Stadt, die sich auch bei der Besichtigung der neu gebauten Fußballarena zeigte. Hier bietet die Stadt Sporttreibenden modern gestaltete Anlagen, um gemeinsam aktiv zu sein.

Ein großes Abendessen mit den beiden Bürgermeistern, Stadträten und Honoratioren der Stadt sowie Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft rundete das Programm in Nahariya ab. Einig waren sich bei den Gesprächen alle, dass die partnerschaftlichen Aktivitäten zukünftig ausgebaut werden sollen und dafür bereits großes Interesse seitens beider Zivilgesellschaften besteht. Insbesondere die jüdische Gemeinde und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt e.V. wollen sich, neben weiteren Akteurinnen und Akteuren aus Nahariya und Darmstadt, dabei einbringen.

Bevor es am nächsten Tag wieder zum Flughafen ging, hatte die Delegation noch die Möglichkeit, den „Platz der Geiseln“ im Zentrum von Tel Aviv zu besichtigen. Denn obwohl der Anlass dieses Besuchs ein freudiger war, war es Oberbürgermeister Benz wichtig zu betonen, dass das Schicksal der Geiseln der Hamas auch ihm nahe geht. Insbesondere, weil auch Angehörige der Geiseln in Nahariya leben und in großer Sorge sind. Dabei hoffte er darauf, dass die Geiseln möglichst bald befreit werden können.

Die Situation vor Ort in Nahariya ist derzeit, angesichts des aktuellen Konflikts seit dem 07. Oktober 2023, nicht einfach. Aufgrund der Nähe zum Libanon – die Grenze ist nur etwa 10 Kilometer entfernt – gibt es öfter Raketenalarm. Die Menschen in Nahariya sind diese Situation aber schon seit vielen Jahren gewohnt und sind z.B. mit Schutzräumen ausgestattet. Dennoch ist der aktuelle Konflikt eine zusätzliche Belastung. Der Tourismus, der bedeutendste Wirtschaftszweig der Stadt, liegt weitestgehend brach. Allerdings spürten die Delegationsmitglieder aus Darmstadt, wie dynamisch sich Nahariya entwickelt, die Stadt pulsiert regelrecht, es werden neue Gemeinschaftsprojekte wie die Fußballarena gebaut, neue Stadtteile entstehen und die Einwohnerinnen und Einwohner halten, trotz, oder gerade wegen der Umstände, zusammen.

Offiziellen Pressemitteilung der Wissenschaftsstadt Darmstadt

 

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