Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, sei es aus sozialer Not, Krieg oder sonstigen Gründen, neigten dazu, in ihrer neuen Heimat durch Namensgebungen und Pflege von Sitten und Gebräuchen die alte Heimat in der Erinnerung wachzuhalten. So finden sich beispielsweise in den USA noch heute zwei Orte, die den Namen tragen (beide „Darmstadts“ sind nicht nach der Stadt Darmstadt sondern nach dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt benannt):
In der Ukraine/Russland liegen bzw. lagen sechs Orte mit dem Namen „Darmstadt“ und „Neu-Darmstadt“ in der Nogaischen Steppe im Süden der Ukraine am Asowschen Meer bzw. auf der Halbinsel Krim sowie im deutschen Wolgagebiet.
Am 30.11.2002 taufte der damalige Oberbürgermeister Peter Benz im Darmstädter Hauptbahnhof – Gleis 1 – den InterCity Express „T“, einen 185 m langen Schnellzug mit Neigetechnik der Deutschen Bahn AG, auf den Namen „Darmstadt".
Weitere drei Passagierflugzeuge trugen den Namen „Darmstadt“:
Der Hobby-Astronom Erwin Schwab entdeckte am 31. Oktober 2008 einen Asteroiden an einem Teleskop des Tzec Maun Observatory in den USA, welches er von seinem Wohnsitz Egelsbach via Internet ferngesteuert hatte.
Der Himmelskörper, der auch als Kleinplanet oder Planetoid bezeichnet wird, hat einen Durchmesser von etwa zwei Kilometer und war zum Zeitpunkt der Entdeckung rund 240 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Umlaufbahn des Asteroiden liegt zwischen Mars und Jupiter. Er braucht fünfeinhalb Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden.
Nach der Meldung des Fundes beim Minor Planet Center in den USA bekam der Asteroid zunächst die vorläufige Bezeichnung 2008 UX201. Weitere Messungen unter anderem auch von professionellen Observatorien bestätigten die Entdeckung und trugen zur Verbesserung der Bahngenauigkeit bei. Im Mai 2010 erfüllte der vermessene Orbit die Genauigkeitskriterien für die endgültige Nummerierung des Objekts, was die Vorraussetzung für eine Namensgebung ist. Der Asteroid erhielt die Nummerierung „241418“. Der Entdecker schlug zur Benennung „Darmstadt“ vor, weil er sich mit dieser Stadt, unter anderem berufsbedingt, sehr verbunden fühlt. Ende Juli 2010 stimmte das zuständige Gremium der Internationalen Astronomischen Union, bestehend aus 16 Berufsastronomen aus aller Welt, dem Benennungsvorschlag Schwabs zu.
Nachdem sowohl bei der GSI als auch in anderen Labors weltweit der Elementnachweis bestätigt werden konnte, haben nach Prüfung der Messresultate die für die wissenschaftliche Nomenklatur zuständigen internationalen Gremien der GSI das Recht zuerkannt, Element 110 nunmehr zu benennen. Die am Experiment beteiligten Wissenschaftler schlugen nach eingehender Beratung vor, das Element nach dem Heimatort der Forschungseinrichtung GSI „Darmstadtium“ mit dem Symbol „Ds“ zu benennen.
Der Magistrat, um Zustimmung gebeten, hat sich in seiner Sitzung am 19.02.2003 positiv rückgemeldet. Am 31.01.2003 hat die Abteilung Anorganische Chemie der IUPAC eine vorläufige Empfehlung für den Namen des Elementes 110 im Internet veröffentlicht, um etwaige Einsprüche zu ermöglichen und den Vorschlag der GSI akzeptiert. Die Bekanntgabe der vorläufigen Namensempfehlung erfolgte damit so rechtzeitig, dass die endgültige Festlegung auf der Generalversammlung der IUPAC in der Zeit vom 08. bis 17.08.2003 in Ottawa/Kanada erfolgen konnte. Am 16. 08.2003 konnte dann gemeinsam durch die Gremien der IUPAC und der GSI (das übliche Verfahren) die Namensgebung bekanntgemacht werden. Am 02.12.2003 wurde das neue Element 110 bei der GSI „getauft“ unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern der Georg-Büchner-Schule. Professor Walter Henning (wissenschaftlicher Geschäftsführer des GSI), Oberbürgermeister Peter Benz und Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Professor Sigurd Hofmann, der Leiter des internationalen Forscherteams, waren die Hauptredner.
Darmstadt ist neben Dubna bei Moskau (Dubnium), Berkeley (Berkelium), Paris (Lutetium), Kopenhagen (Hafnium), Stockholm (Holmium) und Ytterby (Ytterbium, Terbium, Erbium) die siebte Stadt weltweit und die einzige in Deutschland, nach der ein chemisches Element benannt ist.
Das zuerst entdeckte Isotop des Elements Darmstadtium übertrifft mit seinem Atomgewicht das von Wasserstoff 269-mal. Bis zur Namensgebung führte die Fachwelt das Element unter der generischen Bezeichnung „Ununnilium“.
Website: www.darmstadtium.de
Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, sei es aus sozialer Not, Krieg oder sonstigen Gründen, neigten dazu, in ihrer neuen Heimat durch Namensgebungen und Pflege von Sitten und Gebräuchen die alte Heimat in der Erinnerung wachzuhalten. So finden sich beispielsweise in den USA noch heute zwei Orte, die den Namen tragen (beide „Darmstadts“ sind nicht nach der Stadt Darmstadt sondern nach dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt benannt):
In der Ukraine/Russland liegen bzw. lagen sechs Orte mit dem Namen „Darmstadt“ und „Neu-Darmstadt“ in der Nogaischen Steppe im Süden der Ukraine am Asowschen Meer bzw. auf der Halbinsel Krim sowie im deutschen Wolgagebiet.
Am 30.11.2002 taufte der damalige Oberbürgermeister Peter Benz im Darmstädter Hauptbahnhof – Gleis 1 – den InterCity Express „T“, einen 185 m langen Schnellzug mit Neigetechnik der Deutschen Bahn AG, auf den Namen „Darmstadt".
Weitere drei Passagierflugzeuge trugen den Namen „Darmstadt“:
Der Hobby-Astronom Erwin Schwab entdeckte am 31. Oktober 2008 einen Asteroiden an einem Teleskop des Tzec Maun Observatory in den USA, welches er von seinem Wohnsitz Egelsbach via Internet ferngesteuert hatte.
Der Himmelskörper, der auch als Kleinplanet oder Planetoid bezeichnet wird, hat einen Durchmesser von etwa zwei Kilometer und war zum Zeitpunkt der Entdeckung rund 240 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Umlaufbahn des Asteroiden liegt zwischen Mars und Jupiter. Er braucht fünfeinhalb Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden.
Nach der Meldung des Fundes beim Minor Planet Center in den USA bekam der Asteroid zunächst die vorläufige Bezeichnung 2008 UX201. Weitere Messungen unter anderem auch von professionellen Observatorien bestätigten die Entdeckung und trugen zur Verbesserung der Bahngenauigkeit bei. Im Mai 2010 erfüllte der vermessene Orbit die Genauigkeitskriterien für die endgültige Nummerierung des Objekts, was die Vorraussetzung für eine Namensgebung ist. Der Asteroid erhielt die Nummerierung „241418“. Der Entdecker schlug zur Benennung „Darmstadt“ vor, weil er sich mit dieser Stadt, unter anderem berufsbedingt, sehr verbunden fühlt. Ende Juli 2010 stimmte das zuständige Gremium der Internationalen Astronomischen Union, bestehend aus 16 Berufsastronomen aus aller Welt, dem Benennungsvorschlag Schwabs zu.
Nachdem sowohl bei der GSI als auch in anderen Labors weltweit der Elementnachweis bestätigt werden konnte, haben nach Prüfung der Messresultate die für die wissenschaftliche Nomenklatur zuständigen internationalen Gremien der GSI das Recht zuerkannt, Element 110 nunmehr zu benennen. Die am Experiment beteiligten Wissenschaftler schlugen nach eingehender Beratung vor, das Element nach dem Heimatort der Forschungseinrichtung GSI „Darmstadtium“ mit dem Symbol „Ds“ zu benennen.
Der Magistrat, um Zustimmung gebeten, hat sich in seiner Sitzung am 19.02.2003 positiv rückgemeldet. Am 31.01.2003 hat die Abteilung Anorganische Chemie der IUPAC eine vorläufige Empfehlung für den Namen des Elementes 110 im Internet veröffentlicht, um etwaige Einsprüche zu ermöglichen und den Vorschlag der GSI akzeptiert. Die Bekanntgabe der vorläufigen Namensempfehlung erfolgte damit so rechtzeitig, dass die endgültige Festlegung auf der Generalversammlung der IUPAC in der Zeit vom 08. bis 17.08.2003 in Ottawa/Kanada erfolgen konnte. Am 16. 08.2003 konnte dann gemeinsam durch die Gremien der IUPAC und der GSI (das übliche Verfahren) die Namensgebung bekanntgemacht werden. Am 02.12.2003 wurde das neue Element 110 bei der GSI „getauft“ unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern der Georg-Büchner-Schule. Professor Walter Henning (wissenschaftlicher Geschäftsführer des GSI), Oberbürgermeister Peter Benz und Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn und Professor Sigurd Hofmann, der Leiter des internationalen Forscherteams, waren die Hauptredner.
Darmstadt ist neben Dubna bei Moskau (Dubnium), Berkeley (Berkelium), Paris (Lutetium), Kopenhagen (Hafnium), Stockholm (Holmium) und Ytterby (Ytterbium, Terbium, Erbium) die siebte Stadt weltweit und die einzige in Deutschland, nach der ein chemisches Element benannt ist.
Das zuerst entdeckte Isotop des Elements Darmstadtium übertrifft mit seinem Atomgewicht das von Wasserstoff 269-mal. Bis zur Namensgebung führte die Fachwelt das Element unter der generischen Bezeichnung „Ununnilium“.
Website: www.darmstadtium.de