Der Covid-19-Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich in seiner Sitzung vom heutigen Mittwoch, 27. Oktober, weiter mit der Entwicklung des Infektionsgeschehens, der Notwendigkeit von sogenannten ‚Booster-Impfungen‘ für bestimmte Bevölkerungsgruppen sowie dem Start der Impfambulanz im Gesundheitsamt am vergangenen Freitag beschäftigt. Seit Beginn wurden dort 187 Impfungen durchgeführt, davon 58 am Freitag, 62 am Montag und 67 am Dienstag. Der Trend zeigt leicht nach oben. Den Schwerpunkt bei den Impfungen, für die es keine Terminanmeldung braucht, bildeten zunächst Personen, die einen erschwerten Zugang zu den Gesundheitsdiensten haben. Auch Drittimpfungen waren bereits dabei: Unter den 62 Impfungen am Montag 27 Booster. In den kommenden Wochen werden von dort dann auch die mobilen Impfteams in die Einrichtungen starten, neben Alten- und Pflegeheimen werden zu Beginn auch die TU Darmstadt und ein Sportverein mit Impfangeboten angesteuert.
„Es ist gut und wichtig, dass wir mit der Impfambulanz und den mobilen Impfteams beim Gesundheitsamt schnell und zuverlässig eine zusätzliche niedrigschwellige Alternative zu den Impfangeboten bei den niedergelassenen Ärzten etablieren konnten und dass das Angebot bereits jetzt gut angenommen wird“, erläutert Oberbürgermeister Jochen Partsch. Vor diesem Hintergrund ruft der OB auch noch einmal alle Gruppen, für die die STIKO aktuell eine Auffrischungsimpfung vorgesehen hat zum Impfen auf. „Es ist wichtig, dass sich die betroffenen Gruppen, also Personen über 70 Jahren, Immungeschwächte, medizinisches Personal aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehren ein drittes Mal impfen lassen, um hier sicher für sich und ihre Mitmenschen durch Herbst und Winter zu kommen.“
Während die Booster-Impfungen anlaufen, zeichnet sich weiter ein moderater Anstieg der Covid-19-Zahlen in Darmstadt ab. Wie das Gesundheitsamt mitteilt, sind für die Wissenschaftsstadt Darmstadt für den heutigen Mittwoch 30 laborbestätigte Fälle von Covid-19 dazugekommen, so dass kumuliert nun 7444 laborbestätigte Fälle in Darmstadt registriert sind. Die Inzidenz liegt bei 91,1. „Noch ist die Inzidenzentwicklung in Darmstadt einigermaßen stabil und wir zählen nicht zu den Gebietskörperschaften mit einer beunruhigenden Entwicklung“, sagt OB Partsch. „Klar ist aber auch, dass wir mit weiter steigenden Zahlen rechnen müssen. Die Temperaturen im nahenden Winter, der Aufenthalt in geschlossenen Räumen, all dies begünstigt die Ausbreitung des Virus. Es gilt daher unbedingt weiter vorsichtig zu sein. Die Lage ist nicht dramatisch, aber durchaus bereits wieder als ernst einzustufen.“
Auch in den Darmstädter Kliniken ist wieder ein Anstieg bei den Patientenzahlen zu verzeichnen. Nach Ansicht der Experten vom Klinikum läuft die 4. Welle nun stark an und wird, wenn sie sich in der aktuellen Geschwindigkeit fortsetzt, auch wieder zu einer starken Belastung des Gesundheitssystems insgesamt und damit zu Einschränkungen bei der Behandlung von Non-Covid-Patienten führen. Um hier gegenzusteuern appellieren die Kolleginnen und Kollegen auch noch einmal an alle, sich neben Covid-19 auch möglichst gegen Grippe impfen zu lassen.
Aktuell befinden sich auf Normal- und Intensivstation im Klinikum Darmstadt 10 (10), im Elisabethenstift 3 (1), im Alice-Hospital 2 (0) und in den Kinderkliniken 3 (0) Patientinnen und Patienten mit Covid-19.
In den Schulen laufen aktuell die sogenannten Präventionswochen mit drei Tests für die Schülerinnen und Schüler pro Woche und Maskenpflicht. Diese sind laut den Kollegen, von einigen wenigen positiven Fällen abgesehen, insgesamt ruhig angelaufen. In den Kitas ist aktuell wenig bis kein Infektionsgeschehen zu verzeichnen. Auch in der Alten-, Obdachlosen- oder Flüchtlingseinrichtungen ist die Lage ruhig und es gibt derzeit kein Infektionsgeschehen.
Der Krisenstab kommt am kommenden Mittwoch, 3. November, zu seiner nächsten Sitzung zusammen.