Der Covid-19-Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich heute (28.) unter anderem mit der neuen Verordnung zu den Besuchsregelungen in den Kliniken sowie dem weiteren Impffortschritt befasst.
Das Gesundheitsamt meldet sieben neue Covid-19-Fälle seit gestern. Kumuliert sind für die Wissenschaftsstadt Darmstadt damit 5.723 laborbestätigte Fälle registriert. Davon gelten 5.606 als genesen. Es gab einen weiteren Todesfall. Die Inzidenz liegt bei 36.
„Die Zahlen stimmen uns weiter zuversichtlich, dass wir auch im Stadtgebiet Darmstadt in der kommenden Woche die zweite Lockerungsstufe erreichen werden. Dennoch appelliere ich, gerade aufgrund des bevorstehenden sommerlich-sonnigen Wochenendes, an die Darmstädterinnen und Darmstädter: bleiben Sie weiterhin vorsichtig, achten Sie auf die geltenden Regeln und lassen Sie uns nicht leichtsinnig werden – so schwer es an der ein oder anderen Stelle vielleicht fallen mag“, sagt Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Die Darmstädter Kliniken berichten von einer weiteren leichten Entspannung im Covid-Bereich. Die konkreten Covid-19-Patientenzahlen aus den Kliniken auf den Normal- und Intensivstationen: Klinikum Darmstadt 11 (8), im Elisabethenstift 1 (2) und im Alice-Hospital 2 (0).
Weiterhin bereiten sich die Kliniken auf die Anpassung der Besuchsregeln durch die Änderung der Verordnung auf Landesebene vor. So werden ab kommenden Dienstag (1. Juni) folgende Vorgaben gelten:
Von Montag bis Freitag sind Besuche zwischen 16 und 19 Uhr möglich. Dabei sind in den ersten sechs Tagen eines Patientenaufenthalts zwei Besuche mit jeweils zwei Personen für jeweils eine Stunde möglich. Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen liegen die Besuchszeiten zwischen 14 und 18 Uhr. Ab dem siebten Tag eines Patientenaufenthaltes dürfen täglich zwei Personen jeweils eine Stunde zu Besuch sein, die Besuchszeiten bleiben identisch. Besucherinnen und Besucher müssen entweder einen Impfausweis und Personalausweis, eine amtliche Genesenenbescheinigung mit Personalausweis oder aber einen Test aus einem anerkannten Schnelltest-Zentrum vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Die Maskenpflicht gilt weiterhin. Auf den Intensivstationen gilt das Besuchsverbot nach wie vor, nach Absprache sind individuelle Lösungen möglich. Auf den Geburtsstationen gilt das Besuchsverbot ebenfalls weiterhin, Ausnahmen sind hier nur die jeweiligen Kindsväter. Die Stationen werden individuell regeln, dass nicht zu viele Besucherinnen und Besucher gleichzeitig vor Ort sind.
Die Schließung der Orangerie, die an den Wochenenden zwischen 23 und 6 Uhr gelten und heute Abend zum ersten Mal durchgeführt wird, bereiten Stadt- und Landespolizei gemeinsam vor. In den frühen Abendstunden werden bereits Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter unterwegs sein und die Besucherinnen und Besucher vor Ort für die Situation sensibilisieren. Hintergrund der temporären Schließungen ist neben den großen Menschenmengen und nicht eingehaltenen Corona-Maßnahmen auch die zunehmende Lärmbelästigung für die Anwohnerschaft sowie die extrem erhöhte Vermüllung der Parkanlage. Die Sicherheitskräfte werden eventuelle Ausweich-Tendenzen auf andere Plätze genau beobachten.
Das Impfzentrum befasst sich mit den Änderungen der Impfungen, die durch den gestrigen Impfgipfel beschlossen wurde. So wird die Priorisierung ab dem 7. Juni entfallen, gleichzeitig tritt die Impfberechtigung für Kinder ab 12 Jahre in Kraft. Die Zulassung der EMA dafür wird aktuell erwartet, auch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) steht noch aus. Mit Sorge betrachten die Verantwortlichen in Darmstadt dabei aber schon jetzt die vorhandene Menge an Impfstoff. „Wenn wir auch Kinder und Jugendliche impfen wollen, benötigen wir dringend auch mehr Impfstoff – immerhin reden wir hier über 5,6 Millionen zusätzlich Impfberechtigte. Das werden wir mit den vorhandenen Mengen kaum stemmen können. Wenn wir nicht zeitnah mit Impfstoff beliefert werden, können wir in eine Situation kommen, in der wir erst mal nur noch Zweitimpfungen, aber keine Erstimpfungen durchführen können“, macht Partsch die Dringlichkeit von Impfstoff-Lieferungen durch das Land deutlich.
Das Testzentrum auf dem Messplatz berichtet von einer weiterhin hohen Auslastung, bereitet sich aber darauf vor, dass diese mit dem Erreichen der nächsten Öffnungsstufe eventuell zurückgehen wird, weil verpflichtende Testungen in einigen Bereichen entfallen werden.
Die Schulen bereiten sich unterdessen auf die Rückkehr in den Präsenzunterricht vor. Die Vorbereitungen, so das staatliche Schulamt, seien in vollem Gange. Außerdem sei die Vorfreude auf nahezu schulische Normalität bei der Schüler- wie auch Lehrerschaft sehr groß. An den Schulen wurden diese Woche 32.500 Selbsttests durchgeführt, dabei waren 24 positiv, davon wurden 9 im Nachgang durch PCR-Tests bestätigt.
Aus den Bereichen der Kitas wie auch der Altenpflege gibt es keine Neuigkeiten zu vermelden.
Der Krisenstab wird am nächsten Montag (31.) wieder zusammenkommen.