Der Covid-19-Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich in seiner Sitzung vom heutigen Montag, 19. April, mit der weiteren Entwicklung der Fallzahlen und dem Schulstart nach den Osterferien beschäftigt. Wie das Staatliche Schulamt berichtet, gab es Stand Montagvormittag keine Meldungen über größere Schwierigkeiten bei der Organisation. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde zudem ein positiver Schnelltest gemeldet. Das DRK schickt unterdessen heute und morgen sog. Schulpatinnen und Schulpaten in insgesamt 18 Darmstädter Schulen, um bei der Durchführung der Schnelltests zu unterstützen. „Der Schulstart ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten“, erklärt dazu Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Wir tun alles, um die Beteiligten hier bestmöglich zu unterstützen und sind guter Dinge, dass sich die neuen Vorgaben und Abläufe im Laufe der kommenden Tage und Wochen einspielen.“
Wie das Gesundheitsamt (GA) mitteilt, ist das Niveau der Fallzahlen in Darmstadt nach wie vor hoch. Seit der 10 KW gibt einen kontinuierlichen Anstieg. Am vergangenen Mittwoch überschritt Darmstadt erstmals wieder eine Inzidenz von 100. In Hessen ging die Inzidenz noch deutlicher nach oben und liegt derzeit bei 162. Nach Einschätzung des GA dürften zudem die Osteraktivitäten mit zwei bis drei Wochen Nachlauf nun in die aktuellen Zahlen eingeflossen sein.
Für die Wissenschaftsstadt Darmstadt sind für den heutigen Montag 5 laborbestätigte Fälle von Covid-19 dazugekommen, so dass kumuliert nun 4914 laborbestätigte Fälle in Darmstadt registriert sind. 4598 davon betrachtet das Gesundheitsamt als wieder genesen. Die Inzidenz liegt bei 107.
In den Darmstädter Kliniken bleibt die Situation angespannt. Nach Angaben des Klinikums hat der Ostereffekt zahlenmäßig nicht zu einem exponentiellen, sondern linearem Wachstum der Fallzahlen in den Kliniken geführt. Während sich die Aufnahmen auf Normalstation bei hoher Belastung aktuell eingependelt haben, bringt der Anstieg auf den Intensivstationen auch die Kliniken in Südhessen an die Kapazitätsgrenzen. Auf Normal- und Intensivstation befinden sich im Klinikum Darmstadt 23 (15), im Elisabethenstift 10 (5) und im Alice-Hospital 6 (0) Patientinnen und Patienten mit Covid-19. In den Kinderkliniken befinden sich zwei Patienten.
Derzeit werden im gesamten Versorgungsgebiet 6 rund 80 Covid-19-Intensivpatienten behandelt. Dazu kommen für das Klinikum Darmstadt mit einer der größten Notaufnahmen in Hessen, einem zunehmenden Anteil von schweren Non-Covid-Patienten und überregionalen Zuweisungen weitere Belastungen dazu. Das Klinikum ist darüber hinaus in Südhessen das einzige Klinikum der höchsten Versorgungsstufe (umfassende Notfallversorgung (G-BA), Schwerstverletzungsartenverfahren (DGUV), Level-1-koordinierendes Klinikum (HMSI) mit aktuell im Schnitt 57 über Rettungsdienste eingelieferten Notfällen am Tag.
Im Impfzentrum werden derzeit etwa 700 Impfungen pro Tag in der regulären Betriebszeit durchgeführt. Zusätzlich gibt es in der kommenden Woche von Dienstag bis Freitag zwischen 18.30 und 22 Uhr Sondertermine mit 250 zusätzlichen Impfungen jeden Abend. Parallel laufen dazu die aufsuchenden Impfungen sowie die Impfungen in Obdachlosenunterkünften weiter.
In den Kitas führt die Situation eines vom Land nicht klar definierten Betreuungsmodus zu viel Organisations- und Gesprächsbedarf. Die Vorgabe einer dringenden Betreuungsnotwendigkeit lässt leider viel Spielraum. Dennoch gilt weiter der Appell an die Eltern, ihre Kinder falls irgendwie möglich, unbedingt zu Hause zu betreuen und nur in absoluten Notfällen in die Einrichtungen zu bringen.
Im Testzentrum wurden die Kapazitäten am Samstag und Sonntag jeweils auf über 600 Testungen am Tag erhöht, am Sonntag waren 11 Schnelltests positiv. Die Nachtestungen erfolgen nun Anfang dieser Woche.
Der Krisenstab kommt am kommenden Mittwoch, 21. April, zu seiner nächsten Sitzung zusammen.