Oase der Ruhe im östlichen Stadtkern
Im Zentrum der Stadt, östlich des Kapellplatzviertels der Stadtmitte, grenzt das Woogsviertel. Namensgebend für das im 19. und 20. Jahrhundert erbaute Wohngebiet ist der „Große Woog“. Mitte des 16. Jahrhunderts als Löschteich angelegt, ist das Gewässer mit einem Durchmesser von etwa 6 Hektar heute ein beliebter Badesee – eine Insel der Ruhe und Abgeschiedenheit im Zentrum der Stadt. Das Naturparadies ist auch Treffpunkt vieler Wasservögel, wie Stockenten, Blesshühner, Graureiher und steht unter Denkmalschutz.
Zentrum der Künste
Die Mathildenhöhe grenzt direkt östlich an das Hochschulviertel der Innenstadt. Das Viertel entstand 1899, als Großherzog Ernst Ludwig auf diesem Gebiet die Darmstädter Künstlerkolonie begründete. Um dem Verfall der Qualität im Kunstgewerbe zukunftsweisende Bau- und Wohnformen entgegenzusetzen, berief er als Mäzen sieben Künstler nach Darmstadt, das zum Zentrum des Jugendstils wurde.
Das historische Erbe dieser Zeit präsentiert sich heute als einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Hochzeitsturm, Ausstellungsgebäude, Museum Künstlerkolonie, Künstlerhäusern, Platanenhain und Freigelände. Die hier begründete Tradition, Maßstäbe in der Kunst zu setzen, wird bis heute witergeführt. Namhafte internationale Institute haben hier seit Jahrzehnten ihren Sitz in historischen Gebäuden. Auch die Hochschule Darmstadt lehrt die beiden Studiengängen Industrie- und Kommunikationsdesign auf dem traditionsreichen Gelände.
Wohnen im Grünen - das Komponistenviertel
1906 begann Joseph Maria Olbrich – Architekt der Mathildenhöhe - auf dem nordöstlich der Stadt liegenden Breitwiesenberg Darmstadts einzige Gartenstadt zu planen. Nach englischem Vorbild sollte eine durchgrünte Wohnsiedlung für einfache Bürger entstehen.
Nach Olbrichs Tod (1908) übernahmen Stadtbaumeister August Buxbaum und Architekt Wilhelm Koban die weiteren Planungen für die „Gartenvorstadt Hohler Weg“. Statt Baublöcke mit Doppelhäusern entstanden bis zum ersten Weltkrieges 25 freistehende Villen für wohlhabende Bürger.
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts experimentierten moderne Architekten mit expressionistischen Formen und nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Viertel bis an die Gichtmauer, die die Fasanerie umschließt, ausgeweitet und nachverdichtet.
Bis heute ist das Komponistenviertel ein beliebtes, ruhiges Wohngebiet, das von der Nähe zum Oberfeld und der Fasanerie profitiert. Der Name des Viertels leitet sich von den nach Komponisten benannten Straßen ab.