Der Masterplan DA 2030+ wurde im Zuge eines kooperativen Planungsprozesses entwickelt. Fünf Planungsteams erarbeiteten hierfür integrierte und räumliche Zukunftsideen und Szenarien für die Wissenschaftsstadt. Im Fokus standen fünf querschnittsorientierte Arbeitsfelder, die die aktuellen Wachstumsherausforderungen der Stadtentwicklung in Darmstadt abbilden. Hier stellen wir Ihnen die Arbeitsfelder und die Planungsteams vor.
Darmstadt erfährt ein kontinuierliches Wachstum. Die attraktiven Hochschulen und Unternehmen der Stadt üben gerade auf junge Menschen eine hohe Anziehungskraft aus. Diese Entwicklung sorgt für einen stetig wachsenden Druck auf den Wohnungsmarkt und steigende Preise. Angesichts begrenzter Flächenreserven und eingeschränkter Entwicklungsmöglichkeiten im Außenbereich werden hohe Anforderungen an die Innenentwicklung der Stadt gestellt. Während bereits ehemalige Konversionsstandorte umgenutzt werden, stellt sich die Frage, wie und wo zukünftig weitere Flächen für Wohnraum aktiviert werden können. Gewachsene Ortskerne, aufgelockerte Wohnviertel oder extensive Verkehrsflächen bergen mögliche Potenziale. Das Arbeitsfeld „Wohnstadt“ diskutiert, wie sich die Qualität und Form des Wohnens heute und in Zukunft definieren lässt. Gefragt sind neue, mutige, kreative Wege, die beispielhaft an geeigneten Räumen veranschaulicht werden sollen, um die Erwartungen einer gemischten und wachsenden, aber gleichzeitig auch bezahlbaren Stadt erfüllen zu können.
Kernfragen für das Arbeitsfeld:
Team Wohnstadt:
Raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH, Frankfurt a.M.
mit Büro Luchterhand Stadtplaner Architekten Landschaftsarchitekten, Hamburg
Kontakt
www.raumwerk.net
www.luchterhandt.de
Das Wachstum Darmstadts sowie gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Veränderungen schlagen sich deutlich in den unterschiedlichen Quartieren der Stadt nieder. Spannungsfelder, aber auch Gestaltungsspielräume entstehen - durch digitalen Wandel, Migration, Veränderungen des Handels, neue Lebensmodelle etc. Im Arbeitsfeld „Quartiersstadt“ werden Ideen entwickelt, wie soziale Infrastrukturen und kulturelle Einrichtungen, aber auch das Zentrum Darmstadts sowie die peripheren Stadtteilzentren auf diese veränderten Anforderungen reagieren sollten. Damit die Quartiere auch in Zukunft lebenswert und attraktiv sind und ein nachhaltiges Miteinander ermöglichen, gilt es, die richtige Mischung von Wohnen, Integration, Versorgung, sozialen Infrastrukturen, Kultur, Frei- und Grünflächen zu erhalten bzw. zu denken.
Kernfragen für das Arbeitsfeld:
Team Quartiersstadt:
Berchtold Krass Space & Options, Karlsruhe
mit P.A. performative Architektur/ Dr. Steffen Wurzbacher, Stuttgart
Kontakt
www.berchtoldkrass.de
www.bpa-sw.de
Darmstadt hat sich zu einem der stärksten Zukunftsstandorte Deutschlands entwickelt. Bedeutende, international agierende Unternehmen aus Wachstumsbranchen wie Bio- und Pharmatechnologie, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Weltraumtechnologien sind hier ebenso vertreten wie hochrangige Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen. Das damit einhergehende Wachstum drückt sich in einem starken Flächenbedarf für Büro- und Gewerbeimmobilien aus. Gleichzeitig ist die Stadt ein Arbeitsplatzmagnet, was zu steigenden Pendlerströmen in und aus der Region führt. Für die Arbeitsplätze von morgen gilt es, diese in ein attraktives Umfeld einzubetten, wenn hochqualifizierte Fachkräfte in Darmstadt gehalten werden sollen. Das Arbeitsfeld „Wissenschafts- und Arbeitsstadt“ prüft, wie die Stadtgesellschaft, das Stadtbild und die Region stärker von Innovationen der Zukunftsbranchen profitieren können und wie mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung umgegangen werden sollte, etwa wenn es um Fragen des Datenschutzes, der Veränderung von Einzelhandelsstrukturen oder um Möglichkeiten der Teilhabe geht.
Kernfragen für das Arbeitsfeld:
Team Wissenschafts- und Arbeitsstadt:
Prof. Stefan Werrer, 711 Labor für urbane Orte und Prozesse, Stuttgart
mit asp Architekten GmbH, Stuttgart
Kontakt:
www.asp-stuttgart.de
www.711lab.com
Angesichts des starken Wachstums gilt es, darüber nachzudenken, wie und wo zukünftig freie Räume, Orte und Flächen in der Stadt bleiben und entstehen können. Im Arbeitsfeld „Freie Stadt" wird nach Lösungen gesucht, wie der steigende Nutzungsdruck auf Stadt und Raum durch eine qualitätsvolle Entwicklung von Freiräumen und öffentlichen Räumen ausgeglichen werden kann. Heute sind vielfältige und attraktive Erholungs- und Freiflächen ein prägendes Merkmal Darmstadts. Sie spielen nicht nur ökologisch als wichtige Biotope und Klimaausgleichsflächen eine bedeutende Rolle, viele Freiräume sind als historische Gärten, Wälder und Plätze tief in der DNA der Stadt verankert und eng auch mit der touristischen Attraktivität Darmstadts verknüpft. Die großzügigen Natur- und Landschaftsschutzgebiete bieten dazu eine hohe Qualität für Naherholung, begrenzen natürlich aber auch das Stadtwachstum nach außen. Gerade innerhalb der Quartiere stehen Freiraumansprüche daher in Konkurrenz zu benötigten Wohn- und Gewerbeentwicklungen.
Kernfragen für das Arbeitsfeld:
Team Freie Stadt:
BJP | Bläser Jansen Partner GbR, Dortmund
mit felixx Landscape Architects & Planners, Rotterdam, NL
Kontakt
www.bjp-planer.de
www.felixx.nl
Während in Darmstadt der Anteil umweltverträglicher Verkehrsmittel an den gewählten Verkehrsmitteln aktuell etwa 55 Prozent der Wege ausmacht, ist das Auto weiterhin von großer Bedeutung mit einer hohen Sichtbarkeit im öffentlichen Raum. Autoverkehr, Fußverkehr, Radverkehr und der öffentliche Nahverkehr konkurrieren um den zur Verfügung stehenden Platz. Im Sinne einer weiteren Stärkung des Umweltverbundes wird es aber in Zukunft darum gehen, die Flächengerechtigkeit im öffentlichen Raum und die Aufenthaltsqualität zugunsten von Fuß- und Radverkehr zu stärken. Das Thema „Mobilität" soll ein besonderer Bearbeitungsschwerpunkt sein. Die integrierte und strategische Bearbeitung ist daher in einem eigenen Arbeitsfeld vorgesehen und soll über den kooperativen Planungsprozess hinaus weitergeführt werden. Der Verkehrsentwicklungsplan von 2006 wird hier in eine moderne und nachhaltige Mobilitätsentwicklungsplanung überführt und auch weitere bereits bestehende Planwerke und Konzepte berücksichtigt.
Kernfragen für das Arbeitsfeld:
Team mobile Stadt:
SHP Ingenieure, Hannover
mit StetePlanung, Darmstadt
Kontakt
www.schnuell-haller.de
www.steteplanung.de